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Neues Jahr - alte Probleme - alte Rezepte

17.01.2022 Albert Leiser

Schön wär’s, könnten wir das neue Jahr wie ein neues Album mit lauter leeren Seiten beginnen. Im Nu würden wir es mit wundervollen Bildern füllen, die für uns die ideale Welt darstellen. Stattdessen gilt es an einem unvollendeten Band weiterzuschreiben - mit vielen offenen Fragen und ungelösten Problemen.

Probleme zum Beispiel, die das Leben in einer lebendigen Stadt so mit sich bringt. Probleme, die überall unvermeidlich sind, wo Menschen dicht an dicht wohnen wollen anstatt verstreut auf dem Land. Seit es Städte gibt, haben ihre Bewohner  aber immer wieder auch Lösungen gefunden. Welchen Fortschritt stellte es beispielsweise seinerzeit dar, als man Abfälle und Abwasser nicht mehr einfach aus dem Fenster warf, sondern diese geregelt entsorgte! 

Ich bin überzeugt, dass wir mit dem ständig verbesserten technischen Wissen in der Lage sein werden, auch Probleme wie Lärm und Verkehr in den Griff zu bekommen.  Bei modernen Motoren werden ja extra Geräusche künstlich erzeugt, weil sie sonst zu leise wären! Flüsterbeläge sind ein weiteres Beispiel. An der Technik, scheint mir, liegt es nicht. Ein Hindernis ist vielmehr die Ideologie. Wenn ich die Lösungsansätze sehe, mit welchen die Probleme angegangen werden, vermisse ich Innovation. Die Nachteile von flächendeckend Tempo 30 sind so offensichtlich, dass es dem Stimmbürger kaum schmackhaft gemacht werden kann.  Und das Meiste womit man versucht, den Wohnungsmangel zu beheben, ist altbekannt und hat bisher nicht zur Lösung geführt. Zudem frage ich mich, ob die Initianten sich immer bewusst sind, was sie überhaupt fordern. Manchmal denke ich, dass sie ihren eigenen Text nicht wirklich kennen. So zum Beispiel beim Vorkaufsrecht für Gemeinden. Wie kann es sonst sein, dass man das Vorgehen des Bundes beim Verkauf des Meteo-Schweiz-Hauses an die Stadt skandalös fand. Da verwechselte wohl jemand das Vorkaufsrecht mit dem Ausverkauf.  

Allerdings sind nicht alle hier anstehenden Probleme hausgemacht. Ohne eine grundlegende Revision des Lärmschutzes auf nationaler Ebene werden wohl noch viele Bauprojekte zum Scheitern verurteilt sein. Diesen Standpunkt hat der Hauseigentümerverband denn auch in seiner Vernehmlassung zur Teilrevision des Umweltschutzgesetzes deutlich gemacht.