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Aktueller denn je: Energetische Gebäudesanierungen

17.03.2022 Albert Leiser

Am 2. März stimmte der Zürcher Gemeinderat einem Förderprogramm «energetische Gebäudesanierungen» zu. In einer Pilotphase von 2022 bis 2025 unterstützt es Hauseigentümer, wenn sie ihre Liegenschaft einer Gesamtsanierung unterziehen, mit 18,7 Millionen Franken. Mit zusätzlichen 13,5 Millionen Franken soll der Umstieg auf eine CO2-freie Wärmeproduktion gefördert und beschleunigt werden.

Vorstösse i.S. Klimaschutz-Zielsetzung  gab und gibt es in der Stadt Zürich seit Jahren. Die erwähnte Weisung datiert vom 8. September 2021. Sie hat also mit den derzeitigen Ereignissen in der Ukraine nichts zu tun. Seit als stabil und zuverlässig  geltende Energie-Lieferketten sich als hochproblematisch erweisen und die Energiepreise in einem unvorstellbaren Tempo in die Höhe schiessen, hat das von ihr anvisierte Ziel aber dramatisch an Dringlichkeit gewonnen. 

Ganz unabhängig davon haben die Hauseigentümer allerdings schon in den Jahren zuvor ihre Liegenschaften gut unterhalten, insbesondere in energetischer Hinsicht. Zahlen des Bundes belegen, dass sie weder Kosten noch Mühen gescheut haben, um der Umwelt und dem Klima Sorge zu tragen. So konnten sie die CO2-Emissionen des Gebäudesektors 2019 gegenüber 1990 um satte 34.5% senken - notabene trotz erheblichem Bevölkerungswachstum und einer Zunahme der Wohnflächen.  Die Wahl der richtigen Heizungsstrategie im Rahmen der individuellen finanziellen Möglichkeiten ist, wie wir aus unserer telefonischen Bauberatung wissen, eine ihrer Hauptsorgen.

Für die Sanierung von Altbauten gibt es keine allgemeingültige Lösung. Jedes Projekt ist eine hochkomplexe Angelegenheit und wirft neue Fragen auf. Der planerische Aufwand ist enorm, der administrative leider auch. Wichtig ist daher, dass die Förderprogramme Investitionswillige nicht mit noch mehr zeitraubendem „Papierkram“ abschrecken. 

Inwieweit die Fördermassnahmen der energetischen Erneuerung bestehender Bausubstanz  zusätzlichen Schub verleihen werden, bleibt insofern abzuwarten. Sicher ist es aber die geeignetere Stossrichtung als irgendwelche Form von Zwang. Freiwillig­keit und Eigenverantwortung sind für Hauseigentümer keine leeren Worte, sondern haben sich nachweislich bewährt.